Das Weinjahr 2006

Der Wetterverlauf war 2006 in jeder Beziehung extrem. Auf den heißesten Juli, den wir je hatten, folgte ein kühler, regnerischer August. Diese vermeintlich negative Periode hatte aber letztlich einen wichtigen Einfluss auf die Qualität des Jahrgangs. Sie bremste eine allzu frühe Reife und verlängerte die Vegetationsperiode. Danach folgte ein warmer und trockner September.

Nach dem Regen Anfang Oktober sind die steilen Weinberge mit hohem Schieferanteil wieder schnell abgetrocknet, sodass sich keine stauende Nässe gebildet hat. Daher konnte sich in den folgenden zwei trockenen Wochen eine edle Botrytis entwickeln. Durch das starke Eintrocknen der Beeren hatten wir zwar große Mengenverluste (ca. 35 %), die Mostgewichte gingen jedoch entsprechend nach oben.

Da wir auch im sehr reifen Jahr 2006 die filigrane, finessenreiche und fruchtige Rieslingart erhalten wollten, war es besonders wichtig, die Trauben sehr schonend zu verarbeiten. Wir wollten einerseits die schöne Saftigkeit mitnehmen, ohne jedoch die Botrytis zu betonen. Die Weine mit den höchsten Oechslegraden hatten ebenfalls sehr gute Säurewerte, sodass der klassische Rieslingcharakter recht typisch erhalten blieb.